Renaturierung im Külsenmoor geht in den nächsten Abschnitt – die erste Bauphase konnte abgeschlossen werden

 In Forstamt Unterlüß, Regionale Presseregion Nordost

(Wahrenholz/Hankensbüttel) Die Renaturierung des Külsenmoors zwischen Wahrenholz und Hankensbüttel hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Diese Woche wurden die Wiedervernässungsarbeiten der Niedersächsischen Landesforsten erfolgreich abgeschlossen. In den vergangenen Monaten wurde auf einer Länge von 200 Metern eine Holzspundwand in den Moorkörper gerammt, um den Wasserstand lokal anzuheben. Das Projekt wird maßgeblich durch die Vermilion Energy Germany GmbH gefördert, deren Unterstützung entscheidend zur Umsetzung beiträgt.

Warum Wiedervernässung?

Das Külsenmoor ist Teil des FFH-Gebiets Rössenbergheide-Külsenmoor und ein bedeutender Lebensraum für hochmoortypische Pflanzen- und Tierarten. Seit Jahrzehnten jedoch sinkt der Wasserstand stetig, was zwei Hauptprobleme mit sich bringt. Förster Christoph Rothfuchs, Experte für Ökologie und Naturschutz im Niedersächsischen Forstamt Unterlüß, erklärt den Sachverhalt: „Die Zersetzung des Torfkörpers führt zur Freisetzung von Treibhausgasen und die zunehmende Trockenheit ermöglicht die Ausbreitung konkurrenzstarker Pflanzen, die die moortypische Vegetation verdrängen. Der Wasserhaushalt des Moores muss daher stabilisiert werden, um die ökologische Funktion des Gebiets zu sichern. Die neue Spundwand ist einer von zwei entscheidenden Schritten in diese Richtung.“

Schonende Bauweise – Bodenschutz im Fokus

Der Bau begann Mitte September 2024 mit der Einrichtung der Baustelle und dem Anlegen von Bodenschutzmatten, um den empfindlichen Moorkörper vor Schäden durch schwere Maschinen zu schützen. Dank der sorgfältigen Planung, die auch eine ökologische und bodenkundliche Baubegleitung vorgesehen hat, konnten Beeinträchtigungen des Moorkörpers nahezu vollständig vermieden werden.

Die Spundwand aus regional beschafftem Lärchen- und Douglasienholz wurde mit einem Kettenbagger unter anspruchsvollen Bedingungen in den Boden gerammt. Trotz Regenschauern und schwieriger Bodenverhältnisse konnten die Arbeiten im Zeitplan bleiben. Der letzte Abschnitt wurde kürzlich mit der ursprünglichen Vegetationsdecke abgedeckt – die Spundwand ist nun nicht mehr sichtbar.

Zukünftige Entwicklung des Moores

Die ersten Erfolge der Maßnahme zeigen sich bereits: Der Wasserstand stieg kurz nach Beginn der Arbeiten deutlich an. In den kommenden Jahren wird die Vegetation das Bauwerk vollständig überwachsen, sodass sich die Landschaft in ihren natürlichen Zustand zurückentwickeln kann.

„Das Külsenmoor ist ein wertvolles Stück Natur. Mit den Renaturierungsmaßnahmen stellen wir sicher, dass es langfristig erhalten bleibt – als Lebensraum für seltene Arten und als bedeutender Kohlenstoffspeicher. Ich freue mich somit sehr, dass die Arbeiten so gut umgesetzt werden konnten. Jetzt müssen wir den kommenden Sommer abwarten, ob das Wasser auch wirklich im Gebiet verbleibt“, betont Rothfuchs.

Zusammenarbeit und Perspektiven

Die Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden sowie unter Einhaltung der wasserrechtlichen Auflagen des Landkreises Gifhorn durchgeführt. Auch die zukünftige Pflege, wie die Mahd von Pfeifengrasbeständen, wird zur nachhaltigen Entwicklung des Gebiets beitragen.

Bis Ende der Woche wird die Baustelle vollständig geräumt. Damit endet dieser erste Abschnitt der Wiedervernässung im Külsenmoor – ein Erfolg für den Naturschutz und ein Beispiel für nachhaltiges Arbeiten in einem sensiblen Heide-Hochmoor.

 

Bild 1 und 2: Spundwand während des Rammvorganges – Blick auf die Baukonstruktion; Bild 3: Blick auf den Kettenbagger und auf die Bodenschutzmatten. Diese dienen zum Schutz vor Bodenschäden

(Fotos Rothfuchs/Niedersächsische Landesforsten)

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