Landesforsten und Naturschützer überwachen mit Wildkamera den Felsenhorst

 In Forstamt Grünenplan, Regionale Presseregion Mitte

Wanderfalkenbrut an den Ith-Klippen bei Holzen

(Holzen) Der Wanderfalke ist aus dem Süden zurück ins Weserbergland geflogen. Die Niedersächsischen Landesforsten bestätigen jetzt die Ankunft der seltenen Greifvögel an ihrem angestammten Brutplatz in den Ithklippen oberhalb der Ortschaft Holzen.

Die Brut des Wanderfalken in Holzen sei etwas ganz Besonderes, sagt Heike Jandt von der Unteren Naturschutzbehörde in Holzminden: „Die scheuen und störungsempfindlichen Vögel finden nur noch hier im Naturschutzgebiet Ith einen Brutplatz an einem natürlich gewachsenen Felsen. Alle anderen bekannten Wanderfalken-Bruten finden in von Menschen gemachten Strukturen, wie etwa Kirchtürmen oder Nisthilfen statt“. Kletterer, Naturschützer und Forstleute aus dem Forstamt Grünenplan ziehen Jahr für Jahr an einem Strang. Sie sperren die betroffenen Felsbereiche und sorgen so für die nötige Ruhe. Dennoch ist seit einigen Jahren auch hier die Brut in Gefahr: Seit 2022 hat das Holzener Wanderfalken-Paar keine Jungvögel mehr erfolgreich aufgezogen.

Keine Jungvögel mehr seit 2022 – Ursachenforschung am Tatort

Doch warum klappt es seit einigen Jahren nicht mehr mit der Aufzucht der Jungen? Werden die Falken vom Uhu gestört, kommen Waschbären bis ans Nest heran oder sind es gar Wanderer und Kletterer, die sich nicht an die Absperrung halten und die Falken-Eltern vertreiben? Dieser Frage geht derzeit eine engagierte Gruppe aus Kletterern, der Naturschutzbehörde Holzminden und den Landesforsten nach. Gemeinsam wollen sie den Brutplatz mit einer Wildkamera überwachen. Ziel ist, Hinweise zum Misserfolg der Bruten zu bekommen. Umsetzen musste dies freilich ein erfahrener Kletterer, der beim Deutschen Alpenverein als ehrenamtlicher Naturschützer engagiert ist, Meik Wick: „Wir haben die Wildkamera bereits im Februar so angebracht, dass einerseits eine Störung des Falken vermieden wird und andererseits der Nistplatz gut einsehbar ist“. Als die Kamera vor ein paar Tagen ersten Bilder vom Falkenpaar schickte, war bei allen Beteiligten die Freude groß.

Wildkamera liefert erste Bilder

„In erster Linie hoffen wir natürlich, dass das Wanderfalkenpaar dieses Jahr wieder erfolgreich und ungestört Junge aufziehen kann“ , ergänzt Heike Jandt vom Landkreis Holzminden. Sollte es aber wieder nicht klappen, bringt die Kameraüberwachung hoffentlich Aufklärung. Seien erstmal die Ursachen bekannt, könnten konkrete Schutzmaßnahmen dem Wanderfalken helfen.

Die Leiterin des Forstamtes Grünenplan, Christine Knust, betont eine besonders wichtige Verhaltensregel: “Wanderer und Kletterer dürfen den gesperrten Bereich in der Nähe des Brutfelsens nicht betreten“. Ihr für das Revier verantwortlicher Kollege, Philipp Bisterfeld, beschreibt genauer, welche Bereich der Felsenlandschaft betroffen sind. „Versuchen Sie nicht, direkt an den Klippen bis zur Rothesteinhöhle und zum dortigen Wanderstempel zu gelangen. Das klappt ohnehin nicht!“ appelliert der Forstmann vom Forstamt Grünenplan. Der richtige Weg sei mit der Ith-Hils-Weg-Markierung ausgeschildert und führe rund einen Kilometer auf dem Forstweg entlang. Erst dort befände sich ein unübersehbarer Wegweiser, der den Weg hoch in Richtung Höhle und im weiteren Verlauf bis hinauf zum Segelflugplatz weise, beschreibt Philipp Bisterfeld.

Fotodownload:

https://nlf.pixxio.media/share/1741345470CYUo1TzHpWw50A

Quelle: Meik Wick

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