Von der Land- in die Forstwirtschaft
Nach langer Passion in den Ruhestand – Personalwechsel im Revier Gohlau
(Gohlau/Uelzen) Zum 01.August 2024 wechselte Christoph Siems, als langjähriger Revierleiter der Försterei Gohlau der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) in den Ruhestand. Mit ihm gehen weitere 50 Jahre Berufserfahrung in den Ruhestand. Sein Nachfolger in der Revierförsterei ist Wilko Ennen aus Friesland.
Viele Stationen bis zum ersehnten Ziel
Christoph Siems wird als jüngster Sohn einer landwirtschaftlichen Familie in die Naturverbundenheit hineingeboren. Seine vier Geschwister widmen sich der Landwirtschaft und als ihm klar wurde, dass der elterliche Hof für ihn keine Zukunft bringt, beschließt Siems 1976 zur Georgsanstalt nach Ebstorf zu gehen, um die forstliche Fachhochschulreife zu erwerben. Seine ersten Erfahrungen sammelt er in dieser Zeit im Praktikum im Großprivatwald in Lüchow-Dannenberg. Im Anschluss geht es zum Studium nach Göttingen, welches er 1982 abschließt.
„Nach dem Studium konnte ich im alten Forstamt Oerrel in der Försterei Lintzel meinen forstlichen Vorbereitungsdienst absolvieren“, erzählt Christoph Siems. „Anschließend ging es für mich wieder zurück nach Bleckede, wo ich als Springer für die Reviere Leitstade und Barkmoor zuständig war. Hier konnte ich eigenverantwortlich meine ersten Reviererfahrungen sammeln.“
Im Anschluss wechselt Siems zurück in das Forstamt Oerrel und baut die Forstsaatgut Beratungsstelle (fsb) mit auf. Hier ist er zuständig für die Auswahl von Saatgutbeständen und für die Ernte. Er verbringt viele Kilometer auf Niedersachsens Straßen und ihm wird immer klarer, dass ein eigenes Forstrevier seine berufliche Erfüllung sein würde.
„1986 wurde ich nochmal an das alte Forstamt Medingen versetzt. Hier war aber die Försterei Gohlau schon in Aussicht. Ich verbrachte hier vier Jahre als Spinger und lernte das Revier schon gut kennen. Die Entscheidung mich hier zu bewerben war schnell gefallen“, schwärmt Siems weiter. 1990 war es dann soweit.
Wie in vielen klassischen Heidereviere war eine der Hauptaufgaben der 34-jährigen Reviertätigkeit, der Umbau von reinen Nadelholzwäldern in klimastabile Mischbestände. Siems erinnert sich: „Im Jahr der Förstereiübernahme hatten die Orkane Vivien und Wiebke gewütet. Weite Flächen der Försterei lagen frei. Es war eine schwierige Anfangszeit, aber eine gute Möglichkeit, das Revier jetzt noch besser kennenzulernen. Wir konnten die Freiflächen mit Buchen und Eichen bepflanzen, und das damals neu aufgesetzte LÖWE- Programm (Langfristig Ökologische Waldentwicklung) direkt umsetzen. Nach den Stürmen Kyrill 2007 und Frederike 2018, konnte ich mich immer auf die Unterstützung von Forstwirtschaftsmeister Martin Fink verlassen, welcher mir bei der Umsetzung vieler Projekte, aber auch bei der Suche nach Borkenkäfern und der Brennholzbereitstellung viel Arbeit abgenommen hat.“
Christoph Siems freut sich auf den Ruhestand und wird sich der Familie und dem neu erworbenen Haus mit Garten widmen.
Über Afrika und Hessen zurück nach Niedersachsen
Wilko Ennen (31) ist geborener Friesländer. Er entspringt keiner Forstfamilie, entschließt sich aber durch seine Liebe zur Natur, 2009 den Beruf des Forstwirtes bei den Niedersächsischen Landesforsten im Forstamt Neuenburg zu erlernen. Nach der Ausbildung sammelt er für zwei Jahre erste Erfahrungen bei einem privaten Kletterbetrieb. Das Baumklettern entwickelt sich zu einer Leidenschaft und Ennen absolviert die Kletterscheine A und B bei der fsb im Forstamt Oerrel.
Anschließend geht es für ihn im Jahr 2014 wieder zurück zu den NLF. Nach dreijähriger Tätigkeit lässt er sich beurlauben und erwirbt in dieser die forstliche Fachhochschulreife, ebenfalls an der Georgsanstalt in Ebstorf. Wilko Ennen erzählt: „Ebstorf war eine gute Einstimmung auf das Studium, welches ich von 2018-2021 an der HAWK in Göttingen durchlaufen konnte.“
Zwischen Studium und dem forstlichen Vorbereitungsdienst bei Hessen Forst, geht Ennen für drei Monate nach Afrika und leistet ein Praktikum zum Thema Holzkohle und Köhlerei in Namibia ab. „Nach dem Staatsexamen habe ich mich direkt beworben und konnte dann im Mai 2022 wieder zurück nach Niedersachsen kommen,“ berichtet Wilko Ennen.
Zurück bei den Landesforsten übernimmt er ein Jahr die Aufgabe als flexibler Revierleiter im Forstamt Oldendorf und kümmert sich um den Maschineneinsatz, die Naturwaldförsterei Hohenstein und um die Verkehrssicherung. Zum 01.08.2024 übernahm Ennen nun die Revierförsterei Gohlau. „Ich freue mich sehr auf die neuen Herausforderungen und auf den weiteren Waldumbau einer Heideförsterei, welche Christoph Siems schon viele Jahrzehnte vorangebracht hat. Ich habe große Freude an der Gestaltung im Wald. Jetzt kann ich eigene Fußstapfen hinterlassen“, freut sich Ennen.
Er zieht nach Teyendorf, wo auch zukünftig die Försterei angesiedelt sein wird. Das Forstamt Oerrel wünscht Christoph Siems alles Gute für seinen Ruhestand und Wilko Ennen einen guten Start in der neuen Försterei.
Zum Hintergrund
Die Revierförsterei Gohlau ist ca. 1600 Hektar groß und erstreckt sich über neun Forstorte in den Landkreisen Uelzen und Lüchow-Dannenberg. Die Wälder der Försterei sind überwiegend von Nadelholz geprägt. Weite Teile der Försterei sind mittlerweile schon von reinen Kiefernwäldern in Mischbestände mit Laubholz umgewandelt worden. Bei den Baumarten dominiert mit 85% noch immer das Nadelholz und hier die Kiefer. Bei den verbleibenden 15% handelt es sich zu großen Teilen um Laubmischwälder. Einige Flächen der Försterei liegen unmittelbar an den Ortsteilen der Stadt Uelzen und am Oldenstädter See und sind somit Naherholungsgebiet für die Bürgerinnen und Bürger des Stadtgebietes.
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